Piemont hat nur DOC und DOCG Klassifizierungen
Die meisten DOC und DOCG Weine kommen aus dem Piemont
Auf dem Weinetikett muss laut EU Gesetz für den Verbraucher ersichtlich sein, welche Qualitätsstufe und Klassifizierung der Wein hat. Diese Information soll dem Verbraucher als Hilfe dienen um zu verstehen, woher der Wein stammt, welche Qualität er hat, und auch das die Einhaltung der Vorschriften kontrolliert werden. Da jedes EU Land aber seine eigenen Weingesetze hat, können auch die Bestimmungen sehr unterschiedlich sein, was das Verständnis für den Verbraucher schwierig machen kann.
In den nachfolgenden Paragraphen möchten wir Ihnen deshalb einen Überblick über die Klassifizierung der Weine im Piemont geben. Wir verzichten darauf ins Detail zu gehen, weil das Regelwerk sehr kompliziert und mit vielen Ausnahmen ausgestattet ist. Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen möchten, können Sie uns gerne kontaktieren.
Grundsätzlich gibt es im Piemont nur zwei Klassifizierungen auf dem Weinetikett:
DOC (Denominazione Origine Controllata)
DOCG (Denominazione Origine Controllata Garantita)
Diese Bezeichnungen bedeuten, dass die Weine aufgrund ihres Ursprungs oder ihrer Herkunft klassifiziert werden, und dass diese Angaben kontrolliert und im Falle der DOCG Klassifizierung auch noch garantiert werden. Dies bedeutet aber vor allem auch eine Qualität Einstufung. Mit dem deutschen Weingesetz verglichen, würde die DOC Bezeichnung Qualitätsweine umfassen, während die DOCG Bezeichnung sich auf Prädikatsweine beziehen würde.
Barolo und Barbaresco Weine, die großen Gewächse des Piemont, sind alle als DOCG Weine klassifiziert und unterliegen noch strengeren Vorschriften, als die DOC Weine. Aber auch die DOC Weine werden sehr hohen Qualitätsansprüchen gerecht, und die Unterschiede zwischen diesen beiden Bezeichnungen sind in den letzten Jahren geringer geworden.
Alle im Piemont angebauten Rebsorten haben ein definertes Anbaugebiet und alle Anbaugebiete sind wiederum entweder in DOC oder DOCG Gebiete klassizifiert. Es gibt 18 DOCG und 42 DOC Gebiete und keine andere Region in Italien hat so viele Weine in den höchsten Qualitätsstufen.
Prinzipiell können die Winzer im Piemont die Klassifizierung ihrer Weine selbst bestimmen. Immer abhängig davon in welchem Anbaugebiet ihre Weinberge liegen. Sie müssen jedoch die strengen Vorschriften und Bedingungen erfüllen, um die entsprechende Klassifizierung zu erhalten. Dies führt auch dazu, dass manche Winzer ganz bewußt ihre Weine niedriger qualifizieren, um die strengen Vorschriften zu umgehen.Dies ist ein großer Unterschied zu den Praktiken in Deutschland, wo zum Beispiel ein Qualitätswein auch als Qualitätswein klassifiziert und vermarktet wird.
Eine weitere Besonderheit im Piemont stellen die Bezeichnungen Superiore oder Riserva da. Bei Barolo oder Barbaresco Weinen kann man auf dem Etikett die Bezeichnung Riserva und bei Barbera und Dolcetto Weinen die Bezeichnung Superiore finden. Dies bedeutet, dass die entsprechenden Weine eine länger vorgeschriebene Mindestlagerzeit oder auch einen höheren Alkoholgehalt haben müssen, um Riserva oder Superiore auf dem Etikett führen zu können.
Also, wenn Sie wieder einmal Ihren Piemont Weine einkaufen, achten Sie mal darauf, ob auf der Banderole oben am Flaschenhals DOC oder DOCG steht.