Aperitif oder Dessertwein?
Die Moscato Rebsorte blickt auf eine lange Tradition im Piemont zurück und spielt eine große Rolle in der piemontesischen Weinlandschaft. Der Moscato Bianco als Rebsorte zählt zu den ältesten Sorten in Italien und hat seinen Ursprung in der Mittelmeer Region. Der Name Moscato ist vermutlich von Moschus abgeleitet worden, weil dieser Name auf den hohen Zuckergehalt und das einzigartige Aroma dieser Rebsorte hinweist. Bereits im 17. Jahrhundert wird der Moscato Bianco von der Turiner landwirtschaftlichen Gesellschaft als eine der piemontesischen Rebsorten angegeben, die die besten Qualitätsweine hervorbringt.
Der eigentliche Durchbruch des Moscato Biancos erfolgte jedoch erst im 19. Jahrhundert, als Carlo Gancia, von der Weinkellerei Gancia aus Canelli, Techniken für die Herstellung von Schaumweinen in der Champagne Region erlernt hatte. Er benutzte sein erlerntes Wissen und setzte diese Techniken ein, um einen süßen Moscato zu produzieren. Es wurde ein enormer Erfolg, und der Siegeszug des Asti Spumante und des Moscato D’Asti begann.
Intensives Aroma
Nach der Anerkennung der kontrollierten und garantierten Ursprungsbezeichnung (DOCG) "Asti" im Jahr 1993 wurden ASTI DOCG und MOSCATO d'ASTI als zwei verschiedene historische Ausprägungen der gleichen Rebsorte identifiziert. MOSCATO d'ASTI DOCG ist eines der charakteristischsten Produkte der piemontesischen Weintradition.
Der Wein hat ein unverwechselbares, intensives Moschus Aroma und einen delikaten Geschmack, der an Glyzinien, Linden, Pfirsiche und Aprikosen erinnert, mit einem Hauch von Salbei, Zitrone und Orangenblüten. Er hat einen gewissen Restzucker und einen geringen Alkoholgehalt.
Der MOSCATO d'ASTI DOCG ist kein Schaumwein und nicht zu verwechseln mit dem Asti DOCG. Er wird nur teilweise in Drucktanks vergoren, und die Gärung wird beendet, wenn der gewünschte Alkoholgehalt, meistens 5 % vol., erreicht ist. Durch den Einsatz der Kühlkette bei der Herstellung bleiben die Aromen und der Geschmack der Trauben erhalten, und das Produkt kann stabilisiert und für die Lagerung beziehungsweise für den Transport vorbereitet werden. Ein Hauptunterschied zwischen den beiden Weinen liegt darin, dass für den Moscato D’Asti nur die reifsten und aromatischsten Trauben verarbeitet werden. Da der Kohlensäuredruck bei dem Moscato D’Asti viel niedriger als beim Asti DOCG ist, benötigt er auch keinen Sektkorken, sondern kommt mit einem normalen Korkverschluss gut aus.
Perfekt zu süßen und herzhaften Speisen
Traditionell wird der Moscato D’Asti als Desert Wein angesehen und passt hervorragend zu trockenem Gebäck und Nuss-und Apfelkuchen. Jedoch wird er seit dem letzten Jahrzehnt in den Weinbars der Welt auch als Aperitif angeboten. Mit seinem niedrigen Alkoholgehalt trifft der Moscato perfekt den heutigen Zeitgeist. Er bietet sich auch als Aperitif an, weil er durch seine Aromen und belebende Fruchtigkeit die Süße in Grenzen hält und sozusagen abfedert.
Der MOSCATO d'ASTI kann schlechthin als einer der aromatischsten Weißweine Italiens betrachtet werden und zählt zu den wichtigen Weinen des Piemont. Der MOSCATO d’ASTI gehört zu den wenigen Weinen, bei denen die sensorischen Eigenschaften der Trauben durch eine sanfte Pressung und eine unvollständige alkoholische Gärung unverändert bleiben. Auf diese Art und Weise gelangen die Aromen und der Geschmack der frisch gelesenen Trauben direkt in das Weinglas.